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DFB Campus / kadawittfeldarchitektur

Jun 02, 2023Jun 02, 2023

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Textbeschreibung der Architekten. Der DFB-Campus mit Fußballplätzen, Sportanlagen und Neubau liegt eingebettet im Frankfurter Stadtwald auf dem Gelände der ehemaligen Galopprennbahn. In dieser grünen Umgebung mit natürlicher Abgrenzung zum Umland bildet die Mischung aus Bauteilen, Sportplätzen, kleinen Freiflächen und Lichtungen einen gemeinsamen Campus. Der benötigte Raum, darunter Verwaltungsbereiche, Pressezentrum, Konferenzräume, Unterkünfte für Sportler und modernste Sportanlagen, ist unter einem einzigen weitgespannten Dach um die einzelnen Sportplätze und Außenflächen angeordnet.

Der von Nord nach Süd ausgerichtete überdachte Sportboulevard verbindet alle Komponenten und erleichtert die Orientierung. Es ist als kommunikative Verbindung mit zwanglosen Treffpunkten zum Beobachten des Treibens auf den Fußballplätzen konzipiert, bringt aber auch die beiden unabhängigen Institutionen Verwaltung und Akademie zusammen.

Sport formt Architektur. Der neue DFB-Campus liegt auf einer Lichtung im Frankfurter Stadtwald. Die grüne Umgebung ist nicht nur städtebaulich vorteilhaft, sondern schützt auch die Sportler und andere Gebäudebewohner vor äußeren Einflüssen und ermöglicht ihnen ein Wohlfühlen in einer konzentrierten Atmosphäre.

Das Gebäudeensemble schafft eine räumliche Vernetzung, die die unterschiedlichen Funktionen sinnvoll bündelt, zum konzentrierten Arbeiten und Lernen anregt und gleichzeitig ein inspirierendes Ambiente für zwanglose Treffen bietet. Der Entwurf ist kein Konglomerat einzelner Gebäude, die übrig bleibende Räume erzeugen; Vielmehr sind die Spielfelder selbst zu einem integralen Bestandteil des Gesamtkonzepts geworden. Das Ergebnis ist eine Reihe offener und abgeschiedenerer Bereiche, die während des Planungsprozesses sorgfältig verfeinert wurden. Das Gebäude ist in diese Umgebung eingebettet, bietet zahlreiche Verbindungen zwischen Innen- und Außenraum und integriert einige der Sportanlagen im überdachten Bereich. Dadurch entstehen räumliche Beziehungen mit vielfältigen Sichtbezügen, die den Campus-Spirit stärken und dafür sorgen, dass der Fußball immer im Mittelpunkt steht.

Ein Gebäude wie eine Stadt. Der DFB-Campus ist wie eine kleine Stadt mit einem Gemeinschaftsdach, das sich über mehrere Stadtteile erstreckt. Ein zentrales Element ist der Boulevard, der Mitarbeiter, Sportler und Besucher durch das Gebäude führt. Als weitläufiger offener Raum konzipiert, bietet er Einblicke in alle Ebenen des Gebäudes und in den Außenraum jenseits der hohen Glasfassaden. Dieses Konzept trennt das Gebäude selbstverständlich in repräsentative und private Zonen. Dadurch orientiert sich der Verwaltungsbereich zum baumbestandenen Vorplatz an der Kennedyallee. Im Gegensatz dazu bilden der Gastronomiebereich und der Campus eine Übergangszone zu den Bewegungsräumen, den Sportlerunterkünften, der Fußballhalle und der Mehrzweckhalle. Statt fester Grenzen ist der Raum durch enge Beziehungen und kurze Wege geprägt, beispielsweise durch die Nähe der Presse- und Konferenzräume zur Verwaltung oder der Sportlerräume zu den Sportplätzen. Der Bewegungsbereich inklusive Sportlabor zur Erprobung neuer Trainingsmethoden grenzt unmittelbar an die Campus-Seminarräume und verfügt über eine Dachterrasse, die den Blick über die Fußballfelder bis hin zur Frankfurter Skyline in der Ferne freigibt.

Der Boulevard – eine Durchgangsstraße der Kommunikation. Der Boulevard ist die Hauptverkehrsader des Campus. Es verläuft über die gesamte Länge des Gebäudes und bildet eine Verbindung zwischen den einzelnen Bereichen im Erdgeschoss. Der vollverglaste Raum erleichtert die Orientierung und fungiert als Kommunikationszone mit einladender Atmosphäre. Über die gesamte Länge des Boulevards hinweg können Menschen für einen kurzen Plausch anhalten, das Treiben auf den Sportplätzen beobachten und leicht die logisch angeordneten Bereiche für Verwaltung, Akademie und Sportlerunterkünfte finden. Der Boulevard ist in zwei Abschnitte unterteilt.

Im Norden erfolgt der Zugang zu den Sportanlagen mit den geschützteren Innenfunktionen, darunter die Akademie, die Sportlerunterkünfte, Übungsräume, die Fußballhalle, eine Mehrzweckhalle sowie der Marktplatz und der Haupteingang Schwarzwaldstraße. Der öffentliche Repräsentationsbereich liegt im Süden und wird über den Haupteingang an der Kennedyallee erschlossen. Hier sind die Bereiche für Verwaltung, Presse und Besucher untergebracht, darunter ein Fanshop und große Besprechungsräume. An beiden Eingangszonen verbreitert sich der Boulevard zu einladenden „Plätzen“. Nach oben ragt das Verbindungsdach in die Höhe und rhythmisiert so den Innenraum.

Innenraum: In Vielfalt vereint. Das Innenarchitekturkonzept spiegelt das Motto „In Vielfalt geeint“ wider. Warme Farben und hochwertige Materialien in der Verwaltung und ein Hauch von Farbe mit dynamischeren Oberflächen in der Sportwelt vermitteln die Größenunterschiede. Der einheitliche Bolidt-Bodenbelag auf allen Ebenen des Boulevards verbindet die verschiedenen Zonen. Schräge Wände mit unterschiedlichen Oberflächen und Farben eröffnen Durchblicke, während das darüber liegende Faltdach das Ganze wie ein Netz aus Knoten und Stäben mit eingelegten Dreiecksplatten aus perforierten Gipskartonplatten überspannt. Als durchgehendes Thema verbindet das Dach alles, was der Neubau vereinen will: Büroarbeit und aktive Bewegung, Spiel und fortschrittliche Wissenschaft, Behaglichkeit und geschützten Raum. Der kontinuierliche bandartige Verlauf der verschiedenen Ebenen ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal, das das Gebäude sowohl innen als auch außen prägt.

Für Bewohner und Besucher. Workshops und die enge Zusammenarbeit mit allen Beteiligten waren entscheidend, um die Grundlagen einer modernen Zusammenarbeit zu identifizieren und anschließend die Anforderungen an den DFB-Campus zu formulieren. Das Gebäude bietet einen Mix aus Zellenbüros und Zonen für kleine Teams mit großen, miteinander verbundenen Freiflächen, die auf den neuesten Erkenntnissen zu anregenden Arbeitsumgebungen basieren. Rückzugs- und Begegnungsorte fördern sowohl konzentriertes Arbeiten als auch informellen Austausch – ein Ansatz, der als wichtigstes Element einer erfolgreichen Arbeitskultur gilt. Gleichzeitig zeichnen sich die einzelnen Funktionen durch Alleinstellungsmerkmale aus, von den Büros und Klassenzimmern bis hin zu den Sportanlagen und Sportlerunterkünften mit Schlaf- und Aufenthaltsbereichen.

Paula Pintos